Zum Autor Kurt Schwitters:
geb. am 20. Juni 1887 in Hannover
Bild. Künstler, Schriftsteller; gründet 1919 mit "Merz" (von Kommerz⁄Ausmerzen) seine eigene Variante des DaDa; flüchtet 1937 von den Nazis als "entarteter Künstler" verfolgt nach Norwegen und 1940 nach England, wo er 1948 stirbt.
zum Stück:
Schwitters fragt mit der Persiflage seiner Kunstfigur Auguste Bolte⁄"Dr. Leb", ob das Publikum das Recht hat, im Kunstwerk irgendetwas zu erfahren und läßt A. B. 10 Menschen, die sich systematisch teilen so lange reziprok verfolgen, bis AUGUSTE, der dabei Ungereimtes und Unerwartetes passiert, aufgelöst an einem Truppenübungsplatz ausgesetzt wird.
Auguste Bolte ist eine Kunstfigur, die dank expansiver Wortgewandtheit ihre unmittelbare Lebenswelt mit Worttapeten auspflastert.
Pressestimme:
Der Kunstkritiker, Vorbote großer Ereignisse, hat zu wissen, ob etwas los ist. Wenn etwas los wäre, macht es nichts, es ist sowieso epigonal, durchschaut und persifliert Kurt Schwitters ihn, den selbstherrlichen Zeitungsschreiberling.
... Sylvia Bra erspielt ihn, gehüllt in ein papierenes Raschelkleid. Ein unbeschriebenes Blatt. .. Das immer wieder zitierte "Auguste wußte" zeugt von äußerst reflektiertem Kunstverständnis, so schenkte der Autor "dem Volke eine Bolte".
(Der Standard)
Auguste Bolte (1) |
Auguste Bolte (2) |
Auguste Bolte (3) |
Auguste Bolte (4) |
Auguste Bolte (5) |